Unser Schulpate Klaus Leutner

Unser Schulpate Klaus Leutner –

20 Jahre ehrenamtliche Aufarbeitung der Geschichte im Sinne der Völkerverständigung

Am  26.11.23  lud  das  Ehepaar  Alina  und  Klaus  Leutner  zu  einer   Jubiläumsveranstaltung

„Gegen das Vergessen“ ins Mendelsohn-Haus in Berlin-Mitte ein.

 

Unser Schulpate Klaus Leutner, geboren 1940 und in seinem Berufsleben als Ingenieur bei der Bahn tätig, erforscht seit seinem Ruhestand, vor nunmehr 20 Jahren, die persönlichen Schicksale von Zwangsarbeitern des NS-Regimes.

 

Bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im KZ Sachsenhausen stieß er auf ein nahezu vergessenes KZ-Außenlager in Berlin-Lichterfelde. Er wurde Mitbegründer der „Initiative KZ- Außenlager Lichterfelde“, erforschte die Schicksale der dortigen Gefangenen und leitete diese Initiative 15 Jahre.

 

 

 

 

Alina &Klaus Leutner

 

Bei seinen Recherchen untersuchte er die Grabstätten von Zwangsarbeitern auf vielen Berliner Friedhöfen. Zufall oder Schicksal trieb ihn dann immer wieder zu interessanten Lebensläufen, die teilweise Verbindungen zur Heimat seiner polnischen Frau Alina aufwiesen.

 

Hierbei holte sich Klaus immer wieder Unterstützung von Schülerinnen und Schülern, die  ihm bei seiner Arbeit unterstützten und diese fortführten.

 

So wurde auf der Gedenkveranstaltung nochmals an die Projekte um Boleslava Czubakowska, die als Zwangsarbeiterin für einen angeblichen Brandanschlag zum Tode verurteilt wurde, Pola Hinenberg, die als polnische Jüdin ihre gesamte Jugend in Konzentrationslagern verbringen musste und dies überlebte, oder Tadeusz Luczak, der ebenfalls als  Zwangsarbeiter in Berlin umkam, erinnert.

 

Am letzten Projekt haben wir, als Ardenne-Gymnasium, uns maßgeblich beteiligt. Seit nunmehr 16 Jahren sind so der Einsatz der 10. Klassen auf dem St.-Hedwigs-Friedhof und unsere Schulpartnerschaft mit dem Luceum in Glowno Ergebnisse dieser Arbeit.

 

Klaus Leutner lobte unseren Einsatz über die gesamte Zeit und war sehr angetan, wie wir Geschichte aufarbeiten und erlebbar machen. Stellvertretend für unsere Schule nahmen die ehemalige Schülerin Wilhelmine Ellinger (Abitur 2020), der ehemalige Schüler Robert Seefeld (Abitur 2008) und Herr Seefeld die Glückwünsche entgegen. Wir beglückwünschten Klaus Leutner ebenfalls für sein riesiges Engagement bei der Aufarbeitung der Geschichte. Auch sind wir froh, dass wir ihm als einen Paten der Initiative „Schule mit Courage – Schule gegen Rassismus“ für unsere Schule gewinnen konnten.

 

Auf der Veranstaltung waren mit Agata Chabera-Mlynarczyk und der ehemaligen Schülerin Anna auch Vertreterinnen unserer Partnerschule in Glowno anwesend. Anna und Robert hatten 2007-08 am Projekt des Tadeusz Luczak mitgearbeitet und Agata ist von Beginn an unsere Kontaktlehrerin in Glowno. Wilhelmine war beim bisher letzten Treffen von Schüler und Schülerinnen unserer beiden Schule im September 2018 dabei und wurde so von Agata herzlichst begrüßt. Die Wiedersehensfreude war sehr herzlich.

 

Die Wiederbelebung des Treffens von Schülern und Schülerinnen beider Schulen wurden von allen fünf Vertretern sehr gewünscht.

 

Mit einem Klavierkonzert einer bekannten polnischen Pianistin fand die Veranstaltung ihren würdigen Abschluss.

 

Wir wünschen Klaus, dass er trotz seines hohen Alters uns noch viele Jahre in unserer Arbeit als Pate begleiten wird und auch seine jetzigen und vielleicht auch zukünftigen Projekte weithin mit so viel Energie angehen möchte.

 

Rainer Seefeld

Dieser Beitrag wurde am 07.12.2023 verfasst.

Ich bin dem Schicksal dankbar für mein Leben, so wie es verlaufen ist.

Manfred von Ardenne